SC Reckenfeld 1928 e.V.

Festung Wittlerdamm wackelt, aber fällt nicht

Das hätte mächtig ins Auge gehen können. Ausgerechnet Tabellen-Schlusslicht BW Solingen-Hilden hätte den Zweitliga-Keglern des SC Reckenfeld um ein Haar den allerersten Heimpunkt abgeknöpft. Dass es am Ende doch für ein 3:0 (49:29/ 4941:4694) reichte, lag wohl auch an einem mutigen personellen Wechsel.

Warum sich die Reckenfelder am Samstag dermaßen schwer taten, konnten sie sich wohl selbst nicht so recht erklären: Bisher hatte das Team zu Hause stets über 100, gegen Kassel sogar 200 Holz mehr geworfen. „Irgendwie liefen die Bahnen ein kleines bisschen anders als beim Training“, schilderte Mannschaftssprecher André Ahlers seinen Eindruck. Dabei kam er selbst noch mit am besten damit klar: Mit 868 Holz setzte Ahlers im ersten Block eine Marke, die an diesem Tag niemand mehr erreichen sollte. Jonas Müller spielte dagegen nicht so gleichmäßig wie in den bisherigen Heimspielen. Mit 830 Holz blieb er schließlich knapp hinter dem Solinger Markus Gruben (833 Holz). Für Müller war es in dieser Saison das erste Mal überhaupt, dass er am Wittlerdamm von einem Gast überspielt wurde. Holzmäßig konnte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr viel anbrennen, weil Volker Miesner für die Gäste nur auf schwache 716 Holz kam.

Der zweite Block bot aus SCR-Sicht Licht und Schatten: Während Dieter Stumpe dank einer überragenden Bahn 4 (239 Holz) auf starke 847 Holz kam, lief bei Michael Reisch rein gar nichts zusammen – am Ende standen enttäuschende 759 Holz auf der Anzeige. Bei den Gästen setzten Dennis Grohmann (810) und Christoph Kahl (794) zwei solide Zahlen dagegen.

Angesichts dieser durchaus heiklen Ausgangssituation war es dann bemerkenswert, wie unbeeindruckt sich Björn van Raalte bei seinem Heimdebüt in der 2. Bundesliga präsentierte. Van Raalte spielte anstelle von Michael Schlüter, der bei den bisherigen vier Heimspielen in dieser Saison stets unter 800 geblieben war. Der Bundesliga-Neuling leistete sich kaum Fehler, räumte einige schwierige Bilder und hatte am Ende auch das nötige Fallglück auf seiner Seite, so dass er mit 805 Holz schließlich nicht nur Kahls 794 Holz überbot, sondern auch seinen direkten Gegenspieler Daniel Grohmann (801) knapp in Schach hielt. Dies war umso wichtiger, da auch Stefan Lampe sich ungewohnt schwertat und mit 832 Holz Grubens 833 aus dem Startblock sogar verfehlte. Doch das spielte am Ende keine Rolle mehr. „Hauptsache 3:0 gewonnen“, resümierte Teamsprecher Ahlers.

Nun fiebern die Reckenfelder dem richtungsweisenden Derby bei KF Nordhorn am kommenden Samstag entgegen. Die Nordhorner taten dem SCR am Wochenende den Gefallen, einen Punkt bei Tabellenführer CfK GW Rösrath zu entführen. Damit stehen Rösrath und der SCR nun punktgleich oben.

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